
Reinigungsmittel verwenden wir, ohne nachzudenken. Wir sprühen sie in die Luft, auf Flächen und Gegenstände, und ohne es zu merken, gelangen feinste Plastikteilchen in die Luft, in die Atemwege, ins Abwasser. In der EU werden jedes Jahr ca. 42.400 Tonnen Mikroplastik in die Umwelt freigesetzt. Mikroplastik wurde bereits in Meeres-, Süßwasser- und Ökosystemen, wie auch in Lebensmitteln und im Trinkwasser gefunden.
Badreiniger, Glasreiniger, WC-Reiniger, Fliesenputzmittel, Teppichreiniger, Desinfektionsmittel, Kalkentferner, Weichspüler: Die Werbung zeigt uns, man braucht für jede Anwendung ein extra Produkt. Aber in Reinigungsmittel sind synthetische Polymere, die in schwer nachvollziehbaren Formen auftreten und als Trübungsmittel, Verdickungsmittel oder als Farbstoffe eingesetzt werden. Auf Waschmittel müssen nicht alle Inhaltsstoffe angeführt werden. Die Empfehlung wäre, seine Reinigungsmittel selbst herzustellen oder zumindest auf Produkte ohne Mikroplastik zu achten. Folgende Gütesiegel sind hier zu bevorzugen: z.B. EU-Ecolabel, ECO Garantie, Öko-Rein Datenbank, Ecocert/Natural Detergent.
Welche Inhaltsstoffe in Reinigungsmittel sind besonders bedenklich?
- Erdöl Tenside: sie sorgen dafür, dass sich Fett und Schmutz lösen. Erdölbasierte Tenside und ihre Abbauprodukte gelangen in unsere Umwelt. Sie machen anfälliger für Allergien, Ausschläge und reizen die Schleimhäute.
- Palmöl-Tenside: Dafür werden riesige Mengen Regenwald abgeholzt. Zumindest sind pflanzliche Tenside etwas besser.
- Duftstoffe: sind nichts für sensible Haut und gelten als potenziell allergieauslösend. Sie sind giftig für Wasserorganismen und nur schwer abbaubar.
- Konservierungsstoffe: können Hautreizungen und Allergien auslösen. (gesundheitsschädlicher Formaldehyd) Diese reichern sich ebenso in der Umwelt an.
- Antibakterielle Mittel: sind gefährlich für die Gesundheit und Umwelt, sie enthalten Chlorverbindungen, die die Atemwege reizen und hormonelle Veränderungen und Krebs verstärken können. Um haushaltsübliche Keime zu entfernen, reicht eine gründliche Reinigung mit gewöhnlichen Bio- Reinigungsmitteln aus.
- Bleichmittel und Aufheller: Natriumhypochlorid wird als umweltgefährdend eingestuft. Sie verbleiben an der Wäsche und gelten ebenso als allergieauslösend.
- Mikroplastik & Kunststoffverbindungen: Wie sich diese Stoffe in der Umwelt verhalten, ist teilweise noch unerforscht. Diese auf der Verpackung zu erkennen, ist schwierig. Daher am besten ökologische Reinigungsmittel verwenden.
Wie sehen die Alternativen aus?

Mit 5 Hausmittel können fast alle Reinigungsmittel ersetzt werden: Waschsoda (als Putz-, Spül- und Waschmittel), Natron (als Spülmittel, Backofenreiniger, Fugenreiniger), Essig (zum Entkalken, als Allzweck- oder WC-Reiniger, als Weichspüler), Zitronen und Kernseife. Falls die Zeit fehlt, können ökologische Putz- und Waschmittel gekauft werden.
Fazit: Die Aufgabe ist es, unsere Umwelt wieder vom Plastik zu befreien. Vieles kann nicht mehr rückgängig gemacht werden, aber trotz allem ist ein Neuanfang nie zu spät. Es liegt in unseren Händen.
Quellen: Naturschutzbund Österreich, Global2000
Mit der Serie „Klimafreundlich und Plastikfrei“ startet die Klima- und Energiemodellregion „Wein- und Thermenregion Südoststeiermark“ eine Initiative zur Forcierung von klimafreundlichem Konsum, plastikfreien Produkten und Regionalität.
–> Was ist eigentlich Mikroplastik?