Erosionsschutzmaßnahmen Unterlamm vor den Vorhang

Zunehmende Starkregenereignisse führen insbesondere auf geneigten Ackerflächen zu Bodenerosionen und stellen eine Herausforderung für die Landwirtschaft und für die Verkehrs- und Gewässerinfrastruktur dar. Etwa ein Drittel der Ackerfläche im Bezirk Südoststeiermark weist eine Hangneigung von über 10 % auf. Durch Erosionsschutzmaßnahmen können negativen Effekte entweder ganz verhindert oder zumindest abgemindert werden. Solche Maßnahmen sind ein entscheidender Bestandteil eines klimafitten Ackerbaus im Steirischen Vulkanland.

Die Maßnahmen zum Erosionsschutz sind vielfältig und reichen vom Einsatz eines Grubbers statt Pflug, über Zwischenbegrünungen und Mulchsaaten, Queranbau, Feldteilung, bis hin zu Direktsaaten. Der Pflanzenbau mit Erosionsschutzmaßnahmen ist in der Regel aufwendiger als Standardverfahren und bringt im Bereich Verunkrautung und Schädlingsdruck auch zusätzliche Herausforderungen für den Landwirt mit sich. Es gibt auch keine universelle Strategie dazu, die Maßnahmen sind für jede Fläche extra anzupassen. Bodeneigenschaften und angebaute Kulturen beeinflussen zusätzlich die Erosionsgefährdung sehr stark, ebenso Zusatzwasser das von versiegelten Flächen in landwirtschaftliche Nutzflächen eingeleitet wird.

In der Klimawandelanpassungsregion KLAR! Netzwerk Südost wird gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer ein „Kommunalpakete Erosionsschutz“ umgesetzt, wo sich Gemeinden mit ihren Hotspotflächen melden und gemeinsam Lösungen erarbeitet werden. Im Zuge der Bewusstseinsbildungsarbeit wurde bei einer Feldbegehung Anfang April in Unterlamm eine Fläche der Familie Kainz besichtigt, wo Erosionsschutzmaßnahmen umgesetzt wurden. Der Boden wurde an unterschiedlichen Stellen begutachtet. Gemeinsam mit Experten der Landwirtschaftskammer wurde über praktische Ansätze im Umgang mit Begrünungen und Erosionsschutzmaßnahmen generell diskutiert. Die geplante Maschinenvorführung konnte leider aufgrund der nassen Bodenverhältnisse nicht durchgeführt werden. Danke für die zahlreiche Teilnahme und die angeregte Diskussion!