Bürgerbeteiligung in St. Anna am Aigen startet
In St. Anna am Aigen wurde ein Vorzeigeprojekt umgesetzt. Bei der Kläranlage in Risola wurde eine Photovoltaikanlage mit stolzen 462 kWp errichtet. Diese Anlage erzeugt rund 500.000 kWh PV-Strom pro Jahr. Mit dieser Erzeugungsmenge können 100 Haushalte pro Jahr mit sauberem Sonnenstrom versorgt werden!
Bei der PV-Anlage bei der Kläranlage handelt es sich um keine herkömmliche PV-Anlage. Ein Stromspeicher mit 154 kWh speichert den Strom für die Zeit, wenn mal keine Sonne scheint. So kann die Kläranlage auch in den Nachtstunden mit umweltfreundlichem Strom betrieben werden, der zuvor gespeichert wurde. In der Früh sind oft noch 40 % Restkapazität in der Batterie vorhanden.
Nicht nur das. Durch den Stromspeicher ist die Kläranlage zu 100 % notstromfähig und netzunabhängig. Das heißt, im Falle eines Stromausfalles läuft alles normal weiter. „Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass man lokal gut versorgt und unabhängig ist“, so Bürgermeister Johannes Weidinger.
Die PV-Anlage wurde als Bürgerbeteiligungsanlage konzipiert, um die Bevölkerung aktiv einzubinden. „Die Beteiligung erfolgt in Form eines „Sale & Lease Back Modells“. Die PV-Module werden an interessierte Bürger/-innen verkauft und gegen einen jährlichen Mietzins zurückgemietet“, erklärt Hubert Steiner, Geschäftsführer der Vulkanland Energie GmbH, das Modell.
Bei der Errichtung der PV-Anlage wurde mit lokalen Unternehmen zusammengearbeitet. Verbaut wurden Module der Firma Kioto Solar. Diese werden in Kärnten hergestellt.
Die PV-Anlage entstand auf einer Freifläche. Um negative ökologische Auswirkungen zu vermeiden, wurde in den Naturschutz investiert. Eine Blühhecke, ein Teich, Stein- und Altholzhabitate wurden geschaffen sowie ein Neophyten-Management eingeführt.
Die Marktgemeinde St. Anna am Aigen ist Teil der Klima- und Energiemodellregion Netzwerk Südost. Gemeinsam mit weiteren Gemeinden baut die Marktgemeinde an einer nachhaltigen, unabhängigen und regionalen Energieversorgung. „Die Anlage bringt uns wieder einen Schritt weiter“, so Bürgermeister Johannes Weidinger. Das Projekt ist auch ein wesentlicher Bestandteil der Energievision Steirisches Vulkanland – 100 % eigene Energie bis 2035.
Gefördert wird die PV-Anlage vom Klima- und Energiefonds im Rahmen der Klima- und Energiemodellregion Netzwerk Südost.

Foto v.l.n.r.: Robert Glettler und Hubert Steiner von der Vulkanland Energie GmbH, Vize-Bgm. Franz Maitz und Bgm. Johannes Weidinger von der Marktgemeinde St. Anna am Aigen, Karl Puchas von der LEA und Christian Unger von Complete Energy.