
Die Klima- und Energiemodellregion (KEM) Wirtschaftsregion mittleres Raabtal holt BürgerInnen vor den Vorhang, die bereits besonders innovative Energiekonzepte umgesetzt haben.
Familie Brugger aus Oberdorf in der Gemeinde Kirchberg an der Raab setzt nicht nur auf erneuerbare Energie, sondern betreibt auch ein innovatives Speichersystem, das auf Kochsalz basiert.
Strom
Eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 12,8 kWp versorgt das Wohnhaus mit elektrischer Energie. Um auch den Überschussstrom nutzen zu können, wird seit 2022 ein Batteriespeicher eingesetzt. Familie Brugger hat sich einen innovativen Salzspeicher angeschafft. Der Speicher basiert auf chemischen Reaktionen zwischen Natriumchlorid (also Kochsalz) und Nickel. Die Prozesse laufen bei Temperaturen von rund 250 ° C ab. Das von Familie Brugger eingesetzte System kommt aus der Schweiz. Der Speicher besteht aus mehreren Modulen und kann auch im Freien aufgestellt werden.
Mit rund 30 kWh Speicherkapazität und der eigenen PV-Anlage kann sich die Familie von April bis Oktober selbst mit Strom versorgen. Über die Wintermonate geht sich die Eigenversorgung nicht aus, hier muss Strom aus dem Netz bezogen werden – so Ing. Herbert Brugger.
Auch für den Notfall ist Familie Brugger gerüstet. Falls der Strom einmal ausfällt, kann das System vom Netz getrennt werden und eine Versorgung mit PV und Speicher ist möglich. Sollte auch das nicht ausreichen, steht ein benzinbetriebenes Notstromaggregat als Backupsystem bereit.
Energiemonitoring
Über eine PC-Anwendung können Verbrauch und Erzeugung genau beobachtet und überwacht werden. Hier wird zum Beispiel angezeigt, wie viel Strom aktuell verbraucht wird und woher dieser gerade kommt. Auch Werte aus der Vergangenheit können ausgewertet werden.
Wärme
Schon seit 36 Jahren wird bei Familie Brugger mit einer Erdwärmepumpe geheizt. „Wir waren damals bei den ersten dabei“, berichtet Herr Brugger. Der vermehrte Stromverbrauch durch die Wärmepumpe ist einer der Gründe, warum über den Winter keine autarke Versorgung mit der eigenen Anlage möglich ist.
Mobilität
Auch bei der Mobilität wird auf elektrische Energie gesetzt. „Seit 2016 fahren wir elektrisch“, berichtet Herr Brugger. Aktuell ist er mit einem Hybrid-Fahrzeug unterwegs.
Fazit
Für Familie Brugger haben sich die Investitionen auf jeden Fall gelohnt. Ob noch weitere Projekte geplant sind? „Sag niemals nie“, meint Herr Brugger.

