Der Kindergarten Gnas eröffnet ein Schenk-Eck

Mit dem Beginn des Schuljahres war es soweit: Das geplante Vorhaben, ein Regal aufzustellen, in dem Sachen die Besitzerin / den Besitzer wechseln können, und zwar ganz frei, ohne etwas dafür zu verlangen, konnte gestartet werden. Grundgedanke des Projekts der Marktgemeinde Gnas, des Kindergartens und der Klima- und Energiemodellregion war es, Dinge, die noch gut erhalten sind, möglichst einfach (niederschwellig) wieder in Umlauf zu bringen. So vermeiden wir Müll, schenken Freude und sparen Energie und Geld. Gerade junge Eltern sehen sich mit einer Flut an Dingen – ob Kleidung oder Spielzeug – konfrontiert. Das Kind ist aus der Kleidung rausgewachsen, die Stücke sind aber noch gut UND: a) alle Verwandten und Freunde haben alles schon dreifach, was sie brauchen, b) ich kann sie nicht verkaufen, c) ich will mir die Zeit zum Verkaufen nicht nehmen, d) verkaufen zahlt sich nicht aus. Grundsätzlich gilt: Die Kleidungsstücke sind noch viel zu gut zum Wegwerfen.

Die Leiterin Bettina Kagerbauer erklärte den Eltern beim Elternabend das Konzept: „Ihr könnt Kinderkleidung der Größen 92 – 122 und Kinderschuhe, die gut erhalten sind, die ihr aber nicht mehr brauchen könnt, bei uns ins Schenkeck legen. Hierfür sind zwei Regale im Foyer ausgewiesen, wo die Sachen ordentlich einsortiert werden. Und wer weiß: vielleicht liegt schon etwas Nettes in der nächsten Größe drinnen? Oder Gummistiefel für „bei der Oma“? Die darfst du dir dann einfach mitnehmen. Du darfst geben, geben und nehmen, oder einfach nur nehmen.“ An dieses Konzept mussten sich die Eltern und Großeltern der Kindergarten- und Krippenkinder erst gewöhnen. Nach einer Anlaufzeit von ein paar Wochen und vermehrtem Nachfragen startete das Projekt durch und Kinderkleidung kommt und geht. „Ich habe letzte Woche schon etwas gebracht und heute sind schon wieder ganz andere Sachen da“, sagt eine Mutter, die gerade ein paar Pullis ins Regal schlichtet.

Ein Kindergarten ist ein perfekter Ort für ein Schenkeck oder „Gib und Nimm“, wie es auch genannt wird. Es ist ein Ort, den die Eltern potenziell täglich besuchen, und Kinder haben, wie wir wissen, bei fast allem einen hohen „Durchsatz“.

Re-Use, also den Dingen ein zweites oder gar drittes Leben zu schenken, bedeutet hier nicht nur Ressourcen zu sparen, sondern auch weniger Rückstände wie Pestizide und Schwermetalle in der Kleidung, weniger Ausbeutung an den Produktionsstandorten und es schont das Familienbudget. Das ist gut für alle.

Bürgermeister Meixner, Kindergarten/- krippenleiterin Bettina Kagerbauer und Isabella Schaberl von der KEM freuen sich über das gut angenommene Projekt!
ürgermeister Meixner, Kindergarten/- krippenleiterin Bettina Kagerbauer und Isabella Schaberl von der KEM freuen sich über das gut angenommene Projekt!