Alltagsradlerin Gnas – Vor den Vorhang: Elfriede Kamper

Ein Interview der KEM Gnas – St.Peter – Deutsch Goritz

Ob zur Arbeit, zum Einkaufen, um jemanden zu besuchen, zum Chor oder zum Pfarrgemeinderat- das Rad ist ihr erstes und liebstes Fortbewegungsmittel.

Grobeschätzte 680km pendelt sie jährlich zur Arbeit und zurück. Dabei spart sie an 170 Arbeitstagen 680 Autokilometer, die sich für sie leicht und mit Genuss vermeiden lassen. Bei Minusgraden und Regen geht sie zu Fuß. Was sie gewinnt: ein „Durchlüften“ nach der Arbeit – also Stressabbau und körperliche Bewegung – und ein Gefühl von Freiheit. „In ein Auto steige ich nur für weite Strecken oder beim Großeinkauf“, sagt Frau Kamper, „das ist mein kleiner Beitrag zum Umweltschutz.“

Dafür investiert sie täglich insgesamt rund eine Viertelstunde, in der sie ganz nebenbei auch ihrem Körper etwas Gutes tut. Zwei Kilometer lang ist eine Strecke zum Arbeitsplatz, mit Hügel auf der Heimfahrt, den sie seit der Anschaffung eines E-Bikes vor sechs Jahren mit Leichtigkeit nimmt.

„Die Vorteile vom E-Bike sind eindeutig“, lächelt sie, „man braucht sich vor keinem Hügel mehr zu fürchten! Außerdem kann man wählen, wieviel Unterstützung man gerade möchte. Ich schalte manchmal den E-Antrieb auch einfach weg. Und dank E-Bike muss mein Mann nicht mehr auf mich warten.“

Auch in der Freizeit genießt sie Zeit am Rad, denn „Radfahren ist auch eine gute gemeinsame Beschäftigung für Paare“. Auch ihr Mann hat seit kurzem ein E-Bike- so ist der Radius der Ausfahrten größer. „Wir erkunden gemeinsam die Region, da fahren wir zwischen 30 und 50 Kilometer“, sagt sie. Als ihre drei mittlerweile erwachsenen Kinder noch klein waren, gab es oft gemeinsame Radausflüge. Nun sind auch diese begeisterte Radfahrer:innen.

Wir sehen: Freude am Tun kann ansteckend sein und mit gutem Beispiel voranzugehen ist das A und O!

Vor allem in jungen Jahren trainiert man den Körper auf ein gewisses „Fitnesslevel“ – der Sport, den man in der Kindheit macht, legt die Basis für Gesundheit, Fitness und Bewegungsfähigkeit. „Warum lassen wir unsere Kinder dann so selten ihre Alltagswege nach Können selbst zurücklegen?“ fällt Frau Kamper auf, „Ein bis zwei Kilometer kann man leicht zu Fuß gehen.“ Nach Üben des Weges braucht es dann kein Elterntaxi mehr. Maximal den Gleichmut, die Quengelei des Nachwuchses hinzunehmen.

Am Ende gewinnen alle: Kinder, Eltern und die Umwelt.

Vielleicht ist es Zeit innezuhalten und zu überlegen: welche meiner Wege sind eigentlich in Fahrrad- oder Gehdistanz? Rund 40% der mit dem Auto zurückgelegten Wege sind in Österreich laut Statistik kürzer als fünf Kilometer. Da lassen sich einige Autokilometer sparen und durch gesunde und umweltfreundliche Fuß- oder Radkilometer ersetzten. Körperliche Bewegung ist gesund für Körper, Geist und Seele!

„Ich kann nicht die Welt retten, indem ich Rad fahre, aber es ist mein kleiner Beitrag dazu“, meint Frau Kamper.

Und womit fangen Sie morgen an?

Falls Sie Interesse haben oder weitere Inspiration wünschen – alle unsere Alltagsradler-Interviews werden im Laufe des Jahres auf der Website der Lokalen Energieagentur veröffentlicht: einfach auf www.lea.at „Alltagsradler“ im Suchfeld eingeben.

Elfriede Kamper - wie so oft: auf dem Rad und glücklich
Elfriede Kamper – wie so oft: auf dem Rad und glücklich