Alltagsradler Michael Pfatschbacher aus Deutsch Goritz

Alltagsradler vor den Vorhang

Ein Interview der KEM Gnas – St. Peter a. O. – Deutsch Goritz

Ob Ende Juni oder Ende Jänner – Michael Pfatschbacher sitzt am Rad. Vier Tage die Woche pendelt der Ratschendorfer mit dem „guten“ Rad zum Gosdorfer Bahnhof, das sind drei Kilometer. Von dort geht es mit dem Zug entspannt nach Graz Puntigam, und dann mit dem „nicht so guten“ Rad, das in der Stadt am Bahnhof wartet, weiter ins Büro. Bis zur Arbeitsstelle sind es nur noch zwei Kilometer. „An einem Arbeitstag komme ich auf rund zehn Kilometer Radstrecke. Eigentlich bin ich fast täglich mit dem Rad unterwegs“, sagt der technische Angestellte, der in Graz in einem Büro für Hydrogeologie arbeitet. „Kleine Einkäufe erledige ich mit dem Rad. Ich schaue, dass ich das Rad so viel wie möglich nutze. Es ist einfach mein Ausgleich zum Büroalltag. So komme ich zu meiner täglichen Bewegung.“ Und die hält ja bekanntlich gesund. Apropos gesund – gute 15 Jahre möchte der heuer 50-Jährige noch mit dem aus eigener Kraft angetriebenen Fahrrad fahren, bevor er auf ein E-Bike umzustellen gedenkt. „E-Bikes sind eine gute Erfindung, keine Frage. Viel mehr Menschen fahren dadurch mit dem Rad! Aber solange ich kann, möchte ich noch mit meinem Rennrad oder Mountainbike unterwegs sein.“

Schon in der Schulzeit, als Herr Pfatschbacher noch in der Obersteiermark wohnte, fuhr er viel mit dem Rad. Ganz nach dem Motto „Sie machen uns doch alles nach“ fährt auch die elfjährige Tochter regelmäßig mit dem Rad zur Schule. Die Jüngere geht noch zu Fuß, bis sie den Fahrradführerschein hat. Bewegung scheint Familienkultur zu sein. So kommt der vierköpfige Haushalt mit nur einem Auto aus. Das ist für ländliche Verhältnisse schon herausragend.

„Ich finde, dass man nicht immer ein Auto benutzen muss. Vor allem auf kurzen Strecken macht es oft nicht einmal zeitlich einen großen Unterschied, ob man mit dem Rad oder mit dem Auto fährt. Aber im Gegensatz zum Autofahren entspannt das Radfahren, man hat Bewegung gemacht und gleichzeitig auch Treibstoff gespart“, meint Pfatschbacher. „Ich bin lange nach Graz gependelt, aber als der Verkehr zwischen Leibnitz und Graz immer mehr wurde und ich montags oft im Stau stand, bin ich auf öffentliche Verkehrsmittel umgestiegen. Der Zeitaufwand ist nun zwar höher, aber es ist viel bequemer!“

Nur Starkregen und tiefer Schnee halten ihn vom Alltagsradeln ab. „Naja, aber bei minus 25 Grad fahr ich dann auch nicht mehr“, scherzt er.

Und da wir nun gerade erst in den wunderbunten Herbst starten, bleibt auch Michael Pfatschbacher noch ein wenig Zeit auf dem Rad – allerdings in anderer Montur als auf dem Foto.

(Das Interview fand im Juni 2024 statt.)

Alltagsradler Michael Pfatschbacher
Alltagsradler Michael Pfatschbacher