– KLAR!-Gemeinden präsentieren ihre Projekte
„Hier darf es summen und brummen“ steht auf einer Tafel neben einer Böschung in Fehring. Was auf den ersten Blick etwas schlampig wirkt, zeigt bei näherem Hinschauen ein wahres Paradies für Insekten. „Bei uns in Fehring werden ökologische Maßnahmen bei Projekten immer mitgedacht“, so Bürgermeister Johann Winkelmaier. Bei der neu eröffneten Kinderkrippe in Hatzendorf wurde eine große Fläche entsiegelt. Am neuen Kreisverkehr sprießen bald Wildblumen. Auch in Riegersburg wurde eine Bienenweide unterhalb vom Gemeindeamt angelegt. Der Kindergemeinderat baute ein Insektenhotel. „Der neue Kindergarten in Riegersburg wird mit einem Gründach ausgestattet“, verrät Bürgermeister Manfred Reisenhofer. „Kapfensteinerinnen und Kapfensteiner erhalten eine Gemeindeförderung, wenn sie Oberflächen versickerungsfähig ausführen. So können wir mehr Wasser in der Landschaft halten“, erklärt Bürgermeister Ferdinand Groß. Neben dem Kindergarten Kapfenstein entstand eine Wildblumenwiese. Passend zum Thema verweist Bürgermeister Robert Hammer auf das 5-Sterne-Insektenhotel in Unterlamm. Besonders stolz ist er auf 20 Wiedehopf-Junge im heurigen Jahr in seiner Gemeinde. „Wir fördern Streuobstwiesen. Auch heuer gibt es wieder eine Streuobstaktion. Jedes Kind bekommt bei Schuleintritt einen Streuobstbaum mit einem Namensschild geschenkt“, erzählt er von einem Herzensprojekt. Auch in der Marktgemeinde St. Anna am Aigen blüht es. „Es gibt zahlreiche Wildblumenwiesen in der Gemeinde“, so Bürgermeisterin Andrea Pock. So zählt die „Höll“ mit den angrenzenden Wiesen in St. Anna am Aigen zum Europaschutzgebiet. Seit 2019 engagieren sich die Gemeinden in der Klimawandelanpassungsregion – KLAR! Netzwerk Südost. Ziel ist es, besser mit den Klimaveränderungen umgehen zu können. „Der Erhalt der Artenvielfalt spielt hier eine wichtige Rolle“, so KLAR!-Managerin Maria Eder. „Je mehr biologische Vielfalt, desto stabiler ist ein System. Und gerade diese Stabilität brauchen wir in Zeiten der Klimaänderung“, so diese weiter. „Oft braucht es nicht viel“, ergänzt Biotopverbund-Managerin Anna Gasperl, „schon ein paar m² artenreiche Wildblumenfläche können ein Kleinlebensraum für Insekten sein. Diese wiederum sind Nahrung für größere Tiere wie Singvögel und Fledermäuse. Durch die Schaffung von Insektenlebensräumen profitieren also viele Arten.“ Und wie kann man nun selbst aktiv werden? Bürgerinnen und Bürger der KLAR! Netzwerk Südost können sich kostenlos ein Saatgutsäckchen mit einer artenreichen Wildblumenmischung in ihrem Gemeindeamt abholen. Wichtig: Nur solange der Vorrat reicht. Darüber hinaus laden die Gemeinden zu einem Fotowettbewerb: Wer fotografiert die schönste Wildblumenwiese? Einsendungen sind noch bis 01. Oktober 2025 möglich. Abschließend: Die Insektenvielfalt zu fördern, ist ganz einfach – einfach ein bisschen Verwilderung zulassen und nicht überall ordnend und pflegend eingreifen – das ist schon die wichtigste Grundregel.
