Feldbacher Batteriespeichersystem zur Steigerung des lokalen Energieverbrauchs erneuerbarer Energie (FeldBATT)
Der Wandel der Energiewirtschaft zu einem steigenden Anteil erneuerbarer und vor allem auch dezentraler Energieversorgung führt zunehmend zu Herausforderungen entlang der gesamten Versorgungskette der Stromversorgung: Höher belastete Übertragungsnetze, Herausforderung hinsichtlich der Spannungsqualität in Verteilnetzen, Volatilität der erneuerbaren Erzeugung bei deren Vermarktung und die Notwendigkeit der Optimierung des Eigenverbrauchs bei dezentralen Anlagen. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen rücken Flexibilitäten, allen voran Batteriespeichersysteme, zunehmend in den Fokus. Diese sind jedoch ausgesprochen kapitalintensiv, weshalb eine Wirtschaftlichkeit lediglich bei optimaler Nutzung der Speicher erreicht werden kann.
Seit 2018 wird im Projekt FeldBatt an der Entwicklung eines Konzeptes für den Betrieb eines Quartierbatteriespeichers in einem Gewerbegebiet Feldbachs gearbeitet, der für die Steigerung der Eigenverbrauchsrate lokaler Erneuerbarer Erzeugung (PV und Kleinwasserkraft) von Gebäuden, die über eine Direktleitung an den Speicher angeschlossen sind, eingesetzt werden soll. Hinsichtlich der Auslegung des Speichersystems wird im Projekt FeldBatt ein Quartierspeicher mit 260 kW Leistung und einer Kapazität von 400 kWh gewählt. Problematisch dabei ist, dass bei Quartierspeicherlösungen für die Übertragung eingespeicherter und entnommener Energie Netzgebühren anfallen. Um hier für einen wirtschaftlichen Betrieb zu sorgen, werden für den Stromtransport zwischen Prosumern und Speicher Direktleitungen vorgesehen.
Bis zum Herbst 2021 soll das Konzept im Rahmen einer Demonstrationsanlage im ausgewählten Projektgebiet realisiert und auf Basis der entwickelten Geschäftsmodelle über einen längeren Zeitraum unter Real-Life-Bedingungen demonstriert, überwacht und analysiert werden. Durch die Entwicklung einer multimodalen Bewirtschaftungsstrategie für die Nutzung lokaler, erneuerbarer Energieträger und den Aufbau des Direktleitungssystems soll für alle Beteiligten eine Wirtschaftlichkeit erreicht werden.
Die Projektziele lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Erhöhung des Eigenverbrauchsanteils der lokalen erneuerbaren Erzeugung auf 100 %
- Reduktion der Stromkosten der beteiligten Prosumer um mindestens 10 %
- Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit des Batteriespeichers mittels Definition zusätzlicher Einsatzbereiche
- Sicherstellung der Versorgung kritischer Infrastruktur durch Speicher, Direktleitungen und erneuerbare Erzeugung für 1-3 Tage
- Entwicklung von Regelalgorithmen für die Optimierung des Speichereinsatzes in den unterschiedlichen Einsatzbereichen
- Errichtung eines Demonstrators und Erprobung der entwickelten Geschäftsmodelle und Regelalgorithmen unter „real-life“ Bedingungen.
Projektpartner
- Lokale Energieagentur – LEA GmbH
- Stadtgemeinde Feldbach
- Energie Steiermark Technik GmbH
- Energienetze Steiermark
- AIT Austrian Institute of Technology GmbH
- Sprecher Automation GmbH
- SEPH GmbH
- 4ward energy research GmbH
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „SMART CITIES DEMO“ durchgeführt.
https://smartcities.at/stadt-projekte/smart-cities/#feldbatt
Ansprechpartnerin
DI (FH) Anna Kranz