Mobilitätsserie „Rad im Alltag“ – Radfahren in der EU

Radfahren in der EU

Die Europäerinnen und Europäer legen jährlich gemeinsam rund 146 Milliarden Kilometer mit dem Rad zurück. Damit könnten wir fast 500 Mal zur Sonne und wieder zurück radeln! Allein die Österreicherinnen und Österreicher kommen gemeinsam auf 1,9 Milliarden Kilometer. Das Land mit dem höchsten Radverkehrsanteil in der EU sind die Niederlande mit 27 %. Zum Vergleich: In Österreich werden rund 7 % aller Wege mit dem Rad zurückgelegt.

Jährlich werden durch den Radverkehr in der EU mehr als 16 Millionen Tonnen CO2 – Äquivalente eingespart. Das entspricht etwa den gesamten CO2 Emissionen von Kroatien. Außerdem werden rund 3 Milliarden Liter Treibstoff weniger verbraucht. Das ist so viel, wie der Jahresbedarf von ganz Irland. Bekanntlich brauchen Fahrräder weniger Platz als Autos. Das bedeutet, bei der Errichtung der Radinfrastruktur wird weniger Boden versiegelt. Statt einem Auto haben etwa sieben Fahrräder Platz.

Auch im Bereich Gesundheit profitieren die Europäer und Europäerinnen vom Radverkehr. Durch Radfahren werden jährlich rund 18.110 vorzeitige Todesfälle in der EU verhindert. Außerdem sinkt das Risiko an Alzheimer zu erkranken bei Radfahrern um 29 %. Das Risiko Depressionen zu entwickeln sinkt um 17 %. Insgesamt kommen Radfahrer pro Jahr auf 1,3 Krankheitstage weniger. Für die Arbeitgeber in der EU bringt das in Summe fast 5 Milliarden Euro mehr im Jahr.

Auch die Wirtschaft wird von den Radfahrern angekurbelt. Im Jahr 2016 betrug der geschätzte Wert des europäischen Radmarkts rund 13,2 Milliarden Euro. Der Tourismus profitiert ebenfalls stark vom Radverkehr. Insgesamt 2,3 Milliarden Radurlauber sind pro Jahr in der EU unterwegs. Das entspricht einem ökonomischen Wert von ca. 44 Milliarden Euro und schafft rund 525.000 Arbeitsplätze.

Radfahren wird auch als soziales Thema betrachtet. Auch wer sich kein Auto leisten kann, hat meistens ein Rad und ist somit mobil. Das ist die Voraussetzung, um am gesellschaftlichen und beruflichen Leben teilzunehmen.

Radfahren hat also positive Effekte auf viele Bereiche. Der geschätzte Gewinn in der EU durch den Radverkehr liegt bei 150 bis 155 Milliarden Euro. Außerdem verbessert mehr Radfahren die Luftqualität, senkt die Lärmbelastung, wirkt positiv auf die Gesundheit und spart gleichzeitig Ressourcen. Besser geht es eigentlich nicht.

Radfahren in der EU
Radfahren in der EU

 

Mit der Serie „Rad im Alltag“ startet die Klima- und Energiemodellregion „Wein- und Thermenregion Südoststeiermark“ eine Initiative zur Forcierung des Radverkehrs und dem Schutz unserer Umwelt!

 

 

Quellen:

Österreich unterwegs 2013/14

Österreich unterwegs …mit dem Fahrrad

https://ecf.com/resources/cycling-facts-and-figures?amp=