Multimodalität – Mobilitätsserie „Rad im Alltag“

Multimodalität – Wie passt das Rad hinein?

Was bedeutet Multimodalität? Wer „multimodal“ unterwegs ist, nutzt verschiedene Verkehrsmittel – im Idealfall klimafreundlich. In der Praxis ist das leider nicht immer so. In Österreich werden über die Hälfte aller Wege mit dem PKW zurückgelegt. Dabei sind 40 % aller Autofahrten kürzer als 5 km. Diese kurzen Strecken wären einfach auch mit dem Rad oder zu Fuß zu bewältigen.

Der Gedanke hinter Multimodalität: Es soll immer jenes Verkehrsmittel eingesetzt werden, welches für den jeweiligen Zweck am besten geeignet ist. Der Umweltaspekt sollte natürlich auch in Betracht gezogen werden.

Das Fahrrad lässt sich ideal in ein multimodales Verkehrsverhalten integrieren. Wie?

Hier einige Vorschläge zur Multimodalität:

Lastenrad
Lastenrad

#1: Rad statt Auto: Es muss nicht immer das Auto sein! Kurze Strecken können einfach mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Für Distanzen bis 15 km ist auch ein E-Bike ideal. Sind Güter zu transportieren, kann ein Lastenrad verwendet werden.

#2: Wegketten: Das Fahrrad kann in Wegketten eingebunden werden. Beispiel: Statt mit dem Auto, mit dem Rad zum Bahnhof fahren und dann den Zug nehmen. An vielen Bahnhöfen stehen Bike&Ride Einrichtungen für Fahrräder zur Verfügung.

#3: Fahrradmitnahme: Fahrräder können in den meisten Nah- und Fernverkehrszügen mitgenommen werden. Nur 1 % der Österreicherinnen und Österreicher nutzen öfters die Möglichkeit der Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln.

Für die Fahrradmitnahme in Zügen gelten verschiedene Regelungen. In ÖBB Zügen braucht man ein eigenes Radticket (10 % des ÖBB-Vollpreises für die Fahrtstrecke, jedoch mindestens 2 €). In Nahverkehrszügen ist die Mitnahme möglich, wenn genügend Stellplätze frei sind. In Fernverkehrszügen ist eine Reservierung nötig. Kleiner Hinweis: Wer eine Verbund-Halbjahres- oder Jahreskarte besitzt, darf in der Steiermark gratis sein Fahrrad auf der gültigen Strecke in Nahverkehrszügen mitnehmen. Die Steiermärkischen Landesbahnen (z. B. Strecke Feldbach – Bad Gleichenberg) erlauben ebenfalls die Mitnahme von Fahrrädern in Zügen. Eine Fahrrad-Tageskarte kostet 3,20 € (ermäßigter Preis 0,90 €). Auch in Bussen ist die Fahrradmitnahme teilweise möglich.

#4: Fahrrad stationieren: Falls die Mitnahme im Zug zu aufwendig oder nicht möglich ist, können bei regelmäßigen Fahrten Fahrräder am Zielbahnhof stationiert werden, um das letzte Wegstück damit zu bestreiten.

#5: Reisen: In Urlaubsregionen gibt es oft viele Möglichkeiten Fahrräder auszuleihen. Gerade für Städtetrips ist das ideal. Einfach vorher oder direkt vor Ort informieren! Wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist sieht man viel mehr als bei einer Autofahrt.

Fazit: Wo die Wahlfreiheit zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln besteht, sollte sie auch genutzt werden. Auch wenn das klimafreundlichste Verkehrsmittel vielleicht nicht immer das schnellste ist.

Mit der Serie „Rad im Alltag“ startet die Klima- und Energiemodellregion „Wein- und Thermenregion Südoststeiermark“ eine Initiative zur Forcierung des Radverkehrs und dem Schutz unserer Umwelt!

 

Quellen:

Verkehr in Österreich (bmvit)

Radverkehr in Zahlen

https://www.vcd.org/themen/

https://www.vcoe.at/publikationen/vcoe-factsheets/detail/multimodale-mobilitaet-im-trend

https://infothek.bmvit.gv.at/teil-7-oesterreich-unterwegs/

http://www.stlb.at/nostalgiefreizeit/rad-bahn/

https://www.oebb.at/de/reiseplanung-services/im-zug/fahrradmitnahme

https://www.verbundlinie.at/freizeit1/freizeit/rad-bahn

https://www.vcoe.at/presse/presseaussendungen/detail/vcoe-vier-von-zehn-autofahrten-der-oesterreicher-sind-kuerzer-als-fuenf-kilometer