Welche Auswirkungen hat Plastik?
Aus der Serie „Klimafreundlich und plastikfrei“
Plastik ist beliebt, es ist „einfach“ in der Verwendung, bringt aber enorme Nachteile und Konsequenzen für unsere Erde, aber auch für den Menschen selbst, mit. Plastik ist der Überbegriff für Kunststoffe aller Art, die aus dem begrenzten Rohstoff Erdöl hergestellt werden. 40 % des Plastiks entfallen in Europa auf die Verpackungsindustrie, 20 % aufs Baugewerbe, 9 % auf die Automobilindustrie, 6 % auf die Elektronikindustrie.
Wie entsteht eigentlich Plastik? Aus Erdöl, Kohle oder Erdgas werden synthetische Kunststoffe gewonnen. Rohbenzin wird durch ein Verfahren zu Ethylen, Propylen, Butylen und weiteren Kohlenwasserstoff-Verbindungen aufgespalten. Durch Synthese kann dann ein Kunststoff hergestellt und auch verformt werden. Damit ein Kunststoff auch sehr flexibel wird mischt man Weichmacher, Färbemittel, Stabilisatoren, Flammschutzmittel und weitere Chemikalien hinzu.
Aber Plastik ist nicht gleich Plastik. Es gibt verschiedene Formen von diesem Kunststoff, welche durch unterschiedliche Herstellungsarten erreicht werden:
- PE (Polyethylen) für Schüsseln, Verpackungsfolien, Eimer, …; (besonders für Einweggegenstände, somit hat es auch die größte Auswirkung auf die Belastung der Umwelt)
- PP z.B. für Gaspedale, Toilettendeckel, Brillenetuis, Babyflaschen, …;
- PVC für Bodenbeläge, Abwasserrohre, Kleidung, Spielzeug, …; (PVC verursacht von der Produktion bis zu seiner Entsorgung gravierende Gesundheits- und Umweltprobleme)
- PS für Joghurtbecher, Dämmstoffe, Verpackungsmaterial, z.B. Styropor, …;
- PU für Textilfasern, Matratzen, Schuhe, Schwämme, …;
- PET für Plastikflaschen, Computer, Implantate, ..,
- PC für Babyflaschen, Lebensmittelverpackungen, CD Hüllen, …;
Welche großen Vorteile hat Plastik? Plastik ist leicht, bruchfest, elastisch, temperaturbeständig und kostengünstig. Plastik ist einfach da.

Und wie sehen die Nachteile von Plastik aus? Plastik ist nicht biologisch abbaubar und enthält gesundheitsgefährdende Stoffe. Für die Herstellung ist Rohöl erforderlich – dieser Rohstoff ist begrenzt. Unser erhöhter Plastikverbrauch führt zu einem erheblichen Müllproblem in der Umwelt. Eine einzige Plastikflasche bleibt mindestens 450 Jahre im Meer, bis es sich zu kleinerem Mikroplastik und dann wiederum in Nanoplastik zersetzt. Jedes Jahr gelangen ca. 32 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Umwelt.
Fazit: Der aufkommende Plastikmüll muss beseitigt werden, aber das Übel sollte an der Wurzel gepackt werden. Und hier kann jeder einzelne etwas dazu beitragen. Wir werden Sie in dieser Serie regelmäßig informieren, von Alternativen bis zu selbst gemachtem Geschenkpapier, weitere Infos und die gesundheitlichen Auswirkungen. Denn die Kunststoffproduktion hat sich verzwanzigfacht, Tendenz steigend. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Produktion bis 2050 verdreifacht.
Mit der Serie „Klimafreundlich und Plastikfrei“ startet die Klima- und Energiemodellregion „Wein- und Thermenregion Südoststeiermark“ eine Initiative zur Forcierung von klimafreundlichem Konsum, plastikfreien Produkten und Regionalität.