Klimafit Bauen und Wohnen

Gewitter
Gewitter

Die Auswirkungen des Klimawandels sind längst auch in unserer Region spürbar. Zukünftig müssen wir mit mehr Hitzetagen (> 30°C) und Tropennächten (> 20°C) rechnen. Starkregenereignisse werden ebenfalls zunehmen und kleinräumig zu Hochwasser und Gebäudeschäden führen. Sowohl beim Neubau als auch bei Änderungen im Bestand sollte der Schutz vor Überhitzung und die Vorsorge von Wasserschäden deshalb mitgeplant werden.

Schutz vor Überhitzung

Für kühle Innenräume ist in den meisten Fällen keine Klimaanlage erforderlich. Durch bauliche Maßnahmen und richtiges Nutzerverhalten lassen sich angenehme Temperaturen schaffen.

Folgende Punkte sind dabei wichtig:

Sonnenschutz (außenliegend!), Fensterflächen (Ausrichtung, Größe), Richtiges Lüften, Speichermasse, Dämmung, Bauwerksbegrünung (Fassade, Dach), Naturnahe Umgebung (Gartengestaltung)

Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, sollte möglichst klimaverträglich und energieeffizient gekühlt werden mittels Komfortlüftung mit Erdwärmetauscher, Wärmepumpe (aktiv oder passiv) oder dezentraler Klimaanlage. Mobile Klimageräte sind zwar meist kostengünstig, aus energetischer Sicht aber nicht zu empfehlen.

Schutz vor Starkregen

Hochwässer aufgrund von Oberflächenabfluss bei Starkregen (sogenannte pluviale Hochwässer) können bei entsprechendem Gelände nahezu überall vorkommen. Maßnahmen von kommunaler Seite können oft nur einen begrenzten Schutz bieten. Hochwasser kann durch abfließendes Hangwasser, ansteigende kleine Gewässer und überlastete Kanäle verursacht werden.

Im ersten Schritt sollen mögliche Schwachstellen am Grundstück und Gebäude erhoben werden:

· Grundstücksentwässerung

· Speichervolumen für Niederschlag auf dem Grundstück

· Dachentwässerung

· Wasserzulauf von Verkehrsflächen oder Nachbargrundstücken

· Undichtigkeiten (Dachhaut, Fugen, Leitungsdurchführungen)

· Rückstausicherung

· Ebenerdig oder tiefer liegende Türen, Fenster, Schächte

Strategien im Neubau: Wassersensible Geländegestaltung, Rückhaltung und Versickerung von Regenwasser, Wassersperren

Strategien im Bestand: Abdichtung der Gebäudehülle, Anpassung der Anlagen an die erhöhten Regenmengen (Rückstauverschlüsse und Hebeanlagen, Abflüsse, Dachrinnen), regelmäßige Wartung bestehender Anlagen (Durchgängigkeit der Abflüsse prüfen und ggf. reinigen)

Ausführliche Informationen finden Sie in der Broschüre „Klimafittes Bauen und Wohnen“ vom Energieinstitut Vorarlberg.