„Plastikfrei und klimafreundlich“ – Interview Serie der Klima- und Energiemodellregion Wein- und Thermenregion Südoststeiermark
Ein Leben ohne Plastik und die Kunst des Upcyclings: Eine Inspiration von Doris Maninger
In einer Welt, die von Plastik umgeben ist und sich zunehmend in einer Wegwerfkultur verliert, erhebt sich die Stimme einer bemerkenswerten Frau, um einen nachhaltigen und kreativen Lebensstil zu fördern. Doris Maninger, eine gebürtige Grazerin mit langjähriger Erfahrung in Florenz und anderen Teilen der Welt, ist nicht nur eine Künstlerin, sondern auch eine Verfechterin eines umweltfreundlichen Lebens. „Es liegt nicht am Ort, ob es dir gut geht, sondern man muss sich den Ort so schaffen, dass dir gut geht.“
Ihre Erfahrungen aus anderen Ländern haben ihr gezeigt, dass das Leben auf unserem Planeten verbessert werden kann. „Es ist vielleicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein, was ich mache, aber es ist notwendig“, betont sie entschlossen. Als Künstlerin liegt Doris das Recycling und Upcycling besonders am Herzen. Sie sieht die Schönheit darin, wie Materialien einen endlosen Kreislauf durchlaufen – von ihrer Entstehung über die Nutzung bis hin zur Neuerfindung. Kartoffeldrucke, die einst auf Textilien in Ständen in Florenz landeten, wurden zu Kunstwerken, die Geschichte und Kreativität vereinen. Die alten Kartoffelvorlagen hat sie Jahre später gefunden, getrocknet, versteinert, in Silber gegossen und verwendet sie nun als Ringe. Selbst ihre Kleidung und die ihres verstorbenen Vaters werden zu Kunstwerken, die einem Baum mit einer Baumrinde aus Kleidungsstücken ähneln, die Erinnerungen bewahren und neu interpretieren und gleichzeitig konnten die Textilien weiterverwendet werden.
Die Kunst des Upcyclings erstreckt sich auch auf andere Bereiche ihres Lebens. Von der kunstvollen Reparatur von Porzellan bis hin zur farbenfrohen Neugestaltung alter Pullover zeigt Doris, dass Nachhaltigkeit nicht nur praktisch, sondern auch ästhetisch ansprechend sein kann. Löcher in Kleidungsstücken oder alte Flecken werden einfach mit auffälligen Farben bestickt, sodass ihre Kleidung wieder wie neu und sogar einmalig und besonders aussieht.
Aus alten Kleiderbügeln, Zaun und Draht – formt sie Figuren. Aus Seidenpapier aus Schuhschachteln und Flaschen gestaltet sie Vasen, mit Blumen darin aus alten Kleidungsstücken. So kann sie ihre Kleidung sinnvoll weiterverwenden. Aus dem alten Dachstuhlholz wurden Hochbeete gestaltet. Für sie ist alles ein Kreislauf und das möchte sie auch leben und weitergeben. „Das Material kommt und geht und kommt wieder zurück!“
Plastik zu vermeiden ist für Doris eine Selbstverständlichkeit. Sie kauft regional ein und unterstützt die Hofläden ihrer Gemeinde. Weiters kauft sie regelmäßig beim Re-Use Shop ein und bringt die Sachen wieder dorthin zurück.
Besonders auch die Modeindustrie, mit ihrem Überfluss an billiger Kleidung und der bedenklichen Entsorgung alter Textilien, liegt ihr schwer im Magen. Ihre Teilnahme an einem Projekt in Graz „in search of fulfillment“ bei dem ein 16 Meter langer Truck komplett aus recyceltem Textil entsteht, zeigt ihre Entschlossenheit, Alternativen zu schaffen und andere zu inspirieren.
Doris Maninger ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie man durch kreatives Denken und einen bewussten Lebensstil einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben kann. Ihre Geschichte erinnert uns daran, dass es nie zu spät ist, den eigenen Konsum zu überdenken und Schritte in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft zu unternehmen.
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Die Interview Serie „plastikfrei und klimafreundlich“ der Klima- und Energiemodellregion „Wein- und Thermenregion Südoststeiermark“ ist eine Initiative zur Steigerung des Bewusstseins gegenüber umweltfreundlichen Produkten und Auswirkungen des Plastikkonsums.