Achtung Aliens! Was sind Neophyten?

Als Neophyten werden Pflanzen bezeichnet, die als nicht heimisch gelten, also seit 1492 (Entdeckung Amerikas) in andere Länder eingeschleppt wurden. Die Verschleppung erfolgte entweder unabsichtlich durch Handelswege oder absichtlich als Zier- oder Nutzpflanzen. Viele dieser Arten sind heute selbstverständlicher Teil unserer Tier- und Pflanzenwelt. Kartoffel, Mais und Tomate sind beispielsweise wichtige Lebens- und Futtermittel, auch wenn sie ursprünglich hier nicht heimisch waren. Einige der gebietsfremden Arten können jedoch auch schädlich auf die neue Umgebung wirken. Wenn fremde Arten eine negative Wirkung verursachen – weil sie beispielsweise heimische Arten verdrängen und damit einen Verlust der Artenvielfalt verursachen oder gesundheitsschädlich wirken – werden sie als invasiv bezeichnet. In Österreich kommen derzeit 28 von der EU gelisteten 66 invasiven Tier- und Pflanzenarten vor, 19 davon in der Steiermark. Drüber hinaus finden sich in der Steiermark noch weitere invasive und potenziell invasive Arten.

Nähere Informationen zu invasiven gebietsfremden Tier- und Pflanzenarten finden Sie in einer Broschüre vom Land Steiermark: media.steiermark.at/flexpaper/InvasiveArten/index.html

Auch in dem Film „Achtung Aliens“ über invasive Arten in den Murauen wird die Wirkungsweise von gebietsfremden Tier- und Pflanzenarten anschaulich erklärt. Hier geht’s zum Film!

Neophyten erkennen und eindämmen

Nicht nur gebietsfremde Pflanzen verbreiten sich, sondern auch invasive Tierarten bedrohen die Artenvielfalt. Doch wie erkennt man invasive Arten und wie damit umgehen? In Steckbriefen vom Land Steiermark werden einzelne Tier- und Pflanzenarten gelistet und näher beschrieben. Auch die Ausbreitungswege, Auswirkungen und Bekämpfungsmaßnahmen werden hier angeführt.

Hier kommen Sie zu den Steckbriefen invasiver Arten in der Steiermark!

Wer invasive Tier- oder Pflanzenarten sichtet, kann diese über die kostenlose Weltenbummler-App oder über ein Formular melden.

Die Weltenbummler-App bietet Artensteckbriefe, die eine genauere Bestimmung erleichtern und auch Empfehlungen zur Bekämpfung geben.

Beispiel 1: der Riesenbärenklau

Der Riesenbärenklau kommt ursprünglich aus dem Gebiet des westlichen Kaukasus und wurde als Zierpflanze nach Europa gebracht. Seitdem hat sich die Pflanze in weiten Teilen des Kontinents verbreitet, so auch in Österreich. Besonders entlang von Bächen fühlt sich der Riesenbärenklau wohl und kann sich über die schwimmfähigen Samen auch leicht ausbreiten. Aber Achtung! Der Kontakt mit dem Pflanzensaft kann zu schweren Hautreizungen und Verbrennungen führen. Auch innerhalb der KLAR! Netzwerk GmbH wurden bereits Bestände gemeldet. Der Riesenbärenklau wird zu einer kräftigen bis zu 4 Meter hohen Staude. Er hat 3- oder 5-fiederteilige Blätter, die bis zu einem Meter groß werden. Die Blüten sind weiß und zu Doppeldolden zusammengefasst. Die Blütezeit ist von Juni bis August. Sichtungen können bei der Gemeinde oder Baubezirksleitung gemeldet werden.

Nähere Infos finden Sie im Steckbrief vom Land Steiermark! 

Beispiel 2: die Ambrosie

Die Ambrosie – auch Ragweed oder Beifußblättriges Traubenkraut genannt – kommt ursprünglich aus Nordamerika. Mitte des 19. Jahrhunderts trat die Ambrosie erstmals in Europa auf. In Österreich ist sie heute besonders im Süden und Osten verbreitet. Die Verbreitung erfolgt über Futtermittel und Vogelfutter, Bodenaushub, Wind, Tiere, Fahrzeuge und die Landwirtschaft. Die Pflanze wird bis zu 1,5 Meter hoch. Die Stängel sind behaart und oft rötlich. Auch die doppelt gefiederten grünen Blätter sind auf beiden Seiten behaart. Die Blütezeit beginnt im Juni und endet im Oktober. Die Ambrosie ist nicht nur ein Problemunkraut für die Landwirtschaft, sondern ist vor allem ein Problem für AllergikerInnen. Ihre Pollen lösen starke Allergien aus. Durch die späte Blütezeit der Abrosie verlängert sich die Pollensaison um bis zu 2 Monate und belastet AllergikerInnen zusätzlich.

Nähere Infos finden Sie im Steckbrief vom Land Steiermark!

Über den „Ragweed Finder“ können Vorkommen in Österreich dokumentiert werden. Die Plattform soll als Informationsbasis für AllergikerInnen dienen bzw. ein Ansatzpunkt für Gegenmaßnahmen sein. Funde können über die Plattform oder die dazugehörige App eingetragen werden: https://www.ragweedfinder.at/

Neophyten
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